Eine Gemeinschaftsgeschichte

Meine Lieblingsbeschäftigung ist fliegen und quasseln. Singen mag ich nicht so gerne. Ich lebe im Dschungel. Am liebsten esse ich Wacholderbeeren und Himbeeren. Im Dschungel unter den Tieren gilt die Kokosnuss als heilig. Weil sie zwei Seiten hat, die harte und die süße. Eines Morgens lag sie nicht an ihrem Platz. Und diese Geschichte erzähle ich euch jetzt. Als ich morgens in der Baumkrone aufwachte, zwitscherten die Vögel schon. Ich hörte die Blätter rascheln und schon war es wieder weg. Die Sonne schien durch die Äste. Wie jeden Morgen plusterte ich meine Gefieder auf und schwang mich von Ast zu Ast. Elegant flog ich zu der Kokosnussstelle, um sie zu begrüßen. Aber sie war nicht da. Ratlos guckte ich mich um, aber da waren nur Palmen, Blätter und eine Linie, die könnte doch von der Schlange sein? Aber da waren auch noch Tigertapsen.

Dann gucke ich erst beim Tiger, entschied mich und ging los. Als ich beim Tiger ankam, sah ich ihn nicht. Vorsichtig guckte ich mich um, eine halbe Stunde später wagte ich es und ging in seine Höhle.

In seiner Höhle lag etwas versteckt unter einer Plane. Als ich sie anhob, blitzte mir etwas entgegen. Es war der Tiger. Im Schlaf schnappte er nach etwas Unsichtbaren, was er wohl für Beute hielt. Ich sah ihn erschreckt an und legte die Plane wieder auf ihn. Schnell flog ich davon. Deshalb weiß ich bis heute nicht, wer die Kokosnuss geklaut hat. (Maja)

Als ich heute Morgen aufwachte, merkte ich sofort, dass etwas nicht stimmte. Mein erster Verdacht war, dass mir der Frosch wieder mal einen Streich gespielt hatte. Aber nein. Ich konnte nichts entdecken. Mein zweiter Verdacht war, dass die Kokosnuss, das Herz des Dschungels, geklaut worden war. Wie ich darauf kam? Na, das merkt doch jeder. Es war dunkel, nebelig und der Himmel war grau. Also flog ich zum Palast der Kokosnuss. Und … sie war weg!! Der Schreck fuhr mir in die Glieder. Ohne die Kokosnuss würde der Dschungel vertrocknen. Alle Tiere müssten sich ein neues Zuhause suchen. Zur Beruhigung flog ich erst mal eine Runde Nektar sammeln.

Es war sehr bedauerlich. Ich fand nur sehr wenig. Auf meinem Rundflug überlegte ich, wer die Kokosnuss geklaut haben könnte. Ich glaubte, der Tiger hatte sie gestohlen. Ich mochte ihn nicht. Keiner mochte ihn. Er streunte nur in den Wäldern herum und fraß alles, was ihm in den Weg kam. Außerdem war er oft nachts unterwegs.  (Feli)

Als ich wie jeden Morgen mein Spaziergang durch den Dschungel gemacht habe, hörte ich, dass es eine Tierversammlung geben wird. Ich heiße Sammy und ich bin ein schwarzer Panther. Ich lebe mit meiner Mama und meinem Papa mitten im Dschungel. Um unser Zuhause herum leben ganz viele verschiedene Tiere,  wie z.B. Spinnen, Vögel, Frösche, Elefanten und vieles mehr.


Ich persönlich habe nicht so viele Freunde, da die meisten Angst vor mir haben. Doch mein  bester Freund ist Flusel, die Kreuzspinne, wir können uns nicht unterhalten, aber wir spielen immer zusammen fangen in den Bäumen. 
Wir haben eine Vermutung, warum es eine Tierversammlung gibt. Wir denken, dass es um die geklaute Kokosnuss geht. Also ich weiß, dass ich es nicht war und meine Eltern auch nicht. Denn wir wollen keinen Streit  und außerdem sind wir noch nicht mal an der Kokosnuss interessiert. Mein Freund Flusel kann es auch nicht sein, er würde so etwas niemals tun. (Ella)

Ich bin gerade aufgewacht und als erstes muss ich natürlich nach der Kokosnuss gucken. Wuhui, ich liebe die kalte, schwüle Nacht. Gleich bin ich da, noch einmal um die Ecke fliegen. Hihi, die Affen schnarchen aber laut. Der Mond sieht herrlich aus. So, hier muss es sein. Aber was ist das? Der Tempel steht leer. Alles ist aufgebrochen, aber da ist jemand, ein schwarzes Tier. Psst. Was macht das hier mitten in der Nacht? Wo ist die Kokosnuss? Ich muss jemanden holen, aber wen? ich schick mal eine Schallwelle los: „He Lisa, bist du wach? Die Kokosnuss ist weg“. Andere Schallwellen kommen mir entgegen: „Das ist ja furchtbar. Weißt du, wer es war?“ „Ich hab da so eine Idee…“ (Aimee)

Als ich heute morgen aufwachte, hörte ich ein seltsames Geräusch. Es klang so, als ob jemand durchs Unterholz schleichen würde. Ich stand auf, um nachzusehen was los war. Es dämmerte langsam und die Sonne ging auf. Die Bäume warfen gespenstische Schatten auf den noch so rauen Waldboden, doch als ich auf die kleine Lichtung trat, sah ich nur noch einen großen Schatten, der hinter den Bäumen verschwand, seltsam! Plötzlich merkte ich, die magische Kokosnuss, die ein Symbol für unsere Gemeinschaft war, war nicht mehr da! Das konnte doch nicht sein! Eigentlich lag die Kokosnuss immer an ihrem Platz, in einer kleinen goldenen Schale.
Und verliehen wurde sie auch nie! So eine Schlamperei! Wer könnte sie weggenommen haben? Ich habe damit jedenfalls nichts zu tun, denn meine Aufgabe ist es Zusammenkünfte zu organisieren und ab und zu bei allen Tieren nach dem Rechten zu schauen.

Vielleicht könnte es der Affe gewesen sein, er war immer so interessiert an der Kokosnuss und wenn wir eine Zeremonie abhielten, wollte er sie immer halten!
Auf jeden Fall muss es jemand gewesen sein, der auf dem Boden unterwegs ist, also könnte es auch der Elefant gewesen sein! Wir müssen eine Zusammenkunft einberufen, um herauszufinden wer es war, dachte ich. (Zoé)

Ist der Dschungel heute nicht schön? Alles pfeift und plätschert, ist das nicht herrlich? Ich hab mich noch nie so wohl gefühlt. Heute mache ich einen Ausflug zur magischen Kokosnuss. Der Weg dauert 10 Minuten. Tröto, trötete ich zum Affen, der an mir vorbei lief. Er ist nie nett. 


Hier wohnt meine beste Freundin, Kolibri. Warte mal, ich hab doch gerade die Fledermaus gesehen? Was macht die denn um die Zeit hier draußen? Jetzt nur noch um die Ecke und dann den Code eingeben. Stopp, wieso ist die Tür auf? Zur magischen Kokosnuss? Hoffentlich ist ihr nichts passiert. Als ich den Raum betrete, wird mir gleichzeitig heiß und kalt. Ja, die Kokosnuss ist weg. Ich weine und gehe langsam nach Hause. Auf dem Rückweg treffe ich die Fledermaus, die richtig glücklich aussieht. Sie hält irgendwas in der Hand. Wieso schläft sie nicht? Ich gehe weiter, der Weg ist nicht mehr schön. Die Töne klingen traurig. Ich kann es noch gar nicht glauben. Am Abend klingelt der Dschungelpostbote geklingelt und gibt mir einen wichtigen Brief. Darin steht: 

Lieber Elefant,
wir alle wissen, was passiert ist. Komm heute um 14 Uhr zur Tierkonferenz
Dein Konferenz Team

Ich gehe so schnell wie möglich, um nicht zu spät zu kommen. Ich bin pünktlich da. (Livia)

Ich bin die kleine Vogelspinne Flusel. Ich bin der Chef im Dschungel. Viele machen sich über mich lustig, aber ich glaube tief und fest an mich! Letztens, als ich den Dschungel-Express las, stand direkt ganz groß auf der Titelseite, dass die Kokosnuss geklaut wurde und, dass bald eine „Konferenz der Tiere“ stattfinden wird. Das war ein sehr großer Schrecken für mich, denn ich wurde vor zwei Wochen in ihr geboren.
Sie ist hohl und schon 438 Jahre alt. Sie ist mein Geburtsort und wenn sie weg ist, dann habe ich keine Heimat mehr. Gestern habe ich deshalb sehr geweint, weil ich die Kokosnuss doch ganz dolle lieb hab. Sie ist allerdings nicht nur für mich wichtig, denn für alle Dschungeleinwohner. Sie ist das Wahrzeichen von unserem Lebensraum. Mein bester Freund Sammy, der Panther und ich haben schon eine Vermutung, wer die Nuss hat. Die Schlange! Sammy und ich können uns nicht unterhalten, weil er ja eine andere Sprache als wir Spinnen spricht, aber wir kommunizieren über Mimik und Pantomime. Wir sind uns ganz sicher, dass die Schlange die verschluckt hat, denn gestern als Sammy und ich Fangen in den Bäumen gespielt haben, lag sie mit einem großem Knubbel am Bauch, zusammengerollt in ihrer Baumkrone. 


Heute ist die Tierkonferenz des Dschungels. Alle werden dort sein. Ich habe Sammy schon von seinem Baum abgeholt und wir gingen los. Wir trafen viele andere Tiere und sie waren alle sehr aufgebracht. Der sonst so fröhliche Dschungel war jetzt sehr aufgewühlt und alle liefen und flogen kreuz und quer, denn sie alle suchten verzweifelt die heilige Kokosnuss.
Sammy hatte etwas Angst. Er ist generell sehr ängstlich, deshalb beschütze ich ihn vor den Großen und auch vor den Kleinen. Er trug mich auf seinem Kopf, bis wir in dem aus Holzstücken, die als Hocker dienen sollten, gestellten und riesigem Konferenzkreis ankamen.
Jetzt gleich fängt sie an und ich hoffe wir finden den Dieb! Ich vermisse mein Zuhause doch so sehr… (Franka)

Ich sitze hier wie ein Fels, mein silberner Rücken schläft hinter mir im Gebüsch. Noch zeige ich ihn nicht. Ich warte…. ich warte….Die Zeit streift an mir vorbei, unendlich. Ich höre das Geschrei der Kreaturen. Bunte Farben hier und dort. Ein Meer aus Grün, bis zu 80 m tief. Sie versinken darin, tauchen ein in kleine Tümpel, die auf den Bäumen sitzen, sie schwingen sich von Riese zu Riese oder fliegen über diesen Ozean aus Blättern. Und ich sitze hier, wartend.
Das heilige Ding ist weg, sagen alle in ihrer Sprache. Ich überlege…. das ist noch nie vorgekommen, es brechen neue Zeitalter an. Es wird nicht einfach werden, sich zu einigen. Gleich kommen sie und ich werde zurückgeholt, raus aus meiner Insel der Ruhe. Hinein in das Gezeter und Brüllen, das bunte Treiben aus Tier- und Pflanzenkörpern. 
Jetzt. Ich stehe auf, zeige meinen silbernen Rücken. Ich hebe meine Fäuste und trommele mit aller Kraft auf meine Brust und dann……. Stille…….   (Brillie)

Texte: Entstanden im Projekt „Wort und Bild gehen Hand in Hand“

Bilder: Entstanden im Projekt Schulverschönerung- Bemalung der Toiletten