Ich habe bei einem Vorlesewettbewerb mitgemacht. Da ich Vorlesen liebe und gerne auf einer Bühne stehe, meldetet ich mich an. Die Idee kam hauptsächlich von meiner Deutschlehrerin Stephanie.

Zwei andere aus meiner Klasse traten dann gegen mich an, das war aufregend.

Ich kam weiter und habe mich wieder sehr gefreut. Bevor der große Tag kam, habe ich sehr viel geübt. Ich las meinen Eltern, meinen Geschwistern und Großeltern vor und habe überlegt, welches Buch ich aussuche. Um eine gute Stelle zu finden, blätterte ich die Bücher durch.

Am Abend davor konnte ich an nichts anderes mehr denken, die Zeilen flogen mir durch den Kopf. Am Auftrittsmorgen konnte ich es gar nicht fassen. Beim Frühstück und in der Bahn habe ich die ganze Zeit gelesen.

Als ich dann in der ersten Reihe im Publikum saß, kribbelte mein ganzer Körper und mein Fuß wippte auf und ab. Ich wartete gespannt auf meinen Namen. Als ich ihn hörte, stand ich mit wabernden Knien auf und ging nach vorne und richtete mir das Mikrofon. Ich war so aufgeregt, dass ich zitterte. Aber langsam wurde ich sicherer und irgendwann hatte ich einen Riesenspaß vorne zu sitzen und vor mir das ganze Publikum.

Meine Eltern saßen ganz vorne und lächelten von ganzem Herzen, das gab mir noch mal doppelt so viel Mut. Nach einer kleinen Pause wartete ich darauf, bis ich endlich dran war. Wir lasen in der weiten Runde alle aus dem gleichen Buch vor, was mir persönlich besser gefiel, da man in der ersten Runde bei jeder Person neu einsteigen musste. Als ich beim zweiten mal auf die Bühne ging, war ich fast gar nicht mehr aufgeregt. Ich hatte nur noch große Freude und Spaß am Lesen.

In der zweiten Pause allerdings merkte ich die Aufregung wieder. Auf einer Skala von 1 – 10 lag meine Aufregung bei 9,999. Denn kurz nach der Pause gab es die Entscheidung. Alle Vorleser*innen kamen auf die Bühne. Jetzt wurden die Urkunden verteilt. Der Gewinner blieb als letzter auf der Bühne. Jeder hat ein Buch bekommen. Als ich auf der Bühne stand, war ich so was von aufgeregt, auf der Skala glatt bei 10 :-).

Ich wurde aufgerufen und ging frustriert auf meinen Platz, aber als ich mich hinsetzte, war ich einfach nur stolz und Null traurig. Ich freute mich mitgemacht zu haben. Es war ein sehr, sehr tolles Erlebnis, was ich nur weiterempfehlen kann. Ich finde es überhaupt nicht mehr schlimm, nicht weiter gekommen zu sein.

Der Vorlesewettbewerb fand in der Mayerschen Buchhandlung statt.

Lesetipps:

Lese immer ganz deutlich und eher langsam, damit die Zuhörer dich besser verstehen können und auch Spaß beim Zuhören haben.

Mache am Satzende immer eine kleine Pause.

Wenn du einen Text mit verschiedenen Rollen liest, versuche mit unterschiedlicher Betonung zu lesen, so dass man die Rollen auseinanderhalten kann.

Mehr Betonung macht den Zuhörern insgesamt mehr Freude.

von Minou